Herzgeschichten

Lebensplan mit Lissi

Christa Jeromins beste Freundin ist ihre künstliche Herzunterstützung

2 Min.

Das Leben von Christa Jeromin verändert sich vor drei Jahren von einer Sekunde zur anderen. Die damals 70-Jährige steckt mitten in einem Umzug, freut sich auf ihre neue Wohnung. Sie wird ohnmächtig, ihr Herz versagt aus unerklärlichem Grund.

Die Herzspezialisten am Herz- und Diabeteszentrum NRW retten ihr Leben, indem sie ihr ein künstliches Herzunterstützungssystem einbauen. Dieses Implantat, ein sog. VAD-System (Ventricular Assist Device) sorgt dank eines externen Antriebs dafür, dass ausreichend Blut in den Kreislauf gepumpt wird.

Mit ihrem VAD-System lebt Christa Jeromin nun schon seit drei Jahren. „Ich habe nach meiner OP mit dem Ärzteteam am HDZ einen Lebensplan entwickelt. Was geht noch? Wie will ich leben?“  Ihre positive Lebenseinstellung gibt sie auch gern an andere Betroffene weiter. Sie erzählt gern von ihrer „Lissi“, die nun seit so langer Zeit ein fester Bestandteil von ihr geworden ist. „Immer von einem VAD-System zu sprechen, fühlte sich schnell nicht mehr richtig an. Denn dieses System gehört fest zu mir dazu, hält mich am Leben, ist somit meine Freundin. Deswegen habe ich es Lissi getauft. Und Lissi und ich sind ein super Team.“

Auf der Warteliste für eine Herztransplantation stehen mehr als 1.000 schwer herzkranke Menschen in Deutschland (DSO, Stand 31.12.2022). 2023 haben 75 Patientinnen und Patienten im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ein Spenderherz erhalten, 2022 waren es 95 Patienten. 
Mit der sogenannten erweiterten Zustimmungslösung regelt das Transplantationsgesetz die rechtlichen Voraussetzungen für die Spende, Entnahme und Übertragung von menschlichen Organen. Da Deutschland zunehmend auf Spenderorgane aus dem Ausland angewiesen ist (rd. 10% lt. Jahresbericht DSO 2023), wird aktuell die Einführung einer Widerspruchslösung diskutiert. Die Widerspruchslösung ist die am meisten verbreitete Organspenderegelung in Europa.

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