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Neue biologische Mitralklappenprothese verspricht längere Haltbarkeit

Europa-Premiere am HDZ NRW: Dank neuer Technologie verspricht diese Herzklappe besseren Schutz vor Kalkablagerungen

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„Das oberste Ziel aus herzchirurgischer Sicht ist es immer, eine erkrankte Herzklappe zu reparieren“, sagt Professor Dr. Jan Gummert, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie am HDZ NRW. „Es gibt jedoch viele Patienten, bei denen die Klappe ersetzt werden muss.“

In einer solchen Situation wünschen sich die meisten Patienten eine biologische Klappe, um eine lebenslang notwendige Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten zu vermeiden. Eine lange Lebensdauer einer biologischen Klappe ist daher von besonderer Bedeutung. Für den Ersatz der Mitralklappe steht mit dem jetzt erstmals in Europa am HDZ NRW erfolgreich durchgeführten Eingriff eine neue Bioprothese zur Verfügung, die Hoffnung auf eine deutliche Verbesserung in der langfristigen Versorgung der betroffenen Patientinnen und Patienten macht.

Professor Dr. Jan Gummert, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie am HDZ NRW

 „Unsere Erfahrungen zeigen, dass biologische Herzklappen zwar viele Jahre halten, es aber dennoch in aller Regel nach zehn bis 15 Jahren zu Verschleißerscheinungen kommen kann, so dass die Klappe ausgetauscht werden muss“, erläutert Gummert. Wissenschaftliche Studien beschäftigen sich daher seit geraumer Zeit mit den Verbesserungsmöglichkeiten des biologischen Klappengewebes, um Ablagerungen zu verringern und damit dauerhaft einen ungestörten Blutfluss sicherzustellen.

Die von Prof. Gummert und seinem Team implantierte Mitralklappe (Hersteller: Edwards Lifesciences) wird bereits seit 2022 in den USA eingesetzt. Sie besteht aus einem neuartigen, sogenannten Resilia-Rinderperikardgewebe, dessen chemische Eigenschaften den Kalzifizierungs- und Degenerationsprozess im Tierversuch nachweislich besser aufhalten können als bisher verwendetes Gewebe. Beim Aortenklappenersatz werden Prothesen mit Resilia-Gewebe bereits seit einiger Zeit bei ausgewählten Patientengruppen genutzt.  „Natürlich gilt es nun, Langzeitdaten für weitere Erkenntnisse zu sammeln“, betont Gummert. „Die bisherigen Ergebnisse bei Patienten sind auf jeden Fall ermutigend.“

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