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Ohne Pflegeexpertise keine Spezialversorgung

Warum das HDZ NRW großen Wert auf gut ausgebildete Fachpersonen und  individuelle Karriereangebote legt – Zwei Beispiele: „Advanced Nursing Practice“ (ANP) und Atmungstherapie

3 Min.

08.04.2025

Spezialisierung in der Pflege trägt nachweislich zur Verbesserung der Patientenversorgung bei. In Deutschland orientieren sich entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen in aller Regel an Vorbildern aus den USA und Großbritannien, wo die Pflegeausbildung und Weiterbildungskonzepte längst im Rahmen bzw. in Anlehnung an ein Studium erfolgen.  

Ein Angebot, das die Pflegedirektion im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, seit einiger Zeit für in Frage kommende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereithält, ist die Weiterqualifikation zu Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten auf fachschulischem und parallel auch hochschulischem Niveau.  

„In einem Spezialklinikum wie dem HDZ NRW sind unsere Pflegenden in besonderen Versorgungsfeldern tätig und widmen sich ganz bestimmten Patientengruppen“, erläutert Pflegedirektor Christian Siegling. „Ob es dabei um schwer herzkranke Menschen in unseren Kliniken für Herzchirurgie und Kardiologie, um die Pflege auf einer Intensivstation, Patienten mit Herzschrittmacher oder Herzunterstützungssytem oder die pflegerische Versorgung chronischer Wunden in der Diabetologie geht – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter identifizieren sich mit ihren Rollen im Klinikbetrieb und sind hochmotiviert, sowohl praktisch als auch wissenschaftlich tätig zu werden und Leitungsfunktionen einzunehmen.“ Genau darauf ziele das Konzept der fachschulischen Weiterbildung sowie der hochschulischen Qualifikation im Bereich des Advanced Nursing Practice (ANP) ab.

„Letztlich setzen wir mit unseren Karriereangeboten auch ein wichtiges Signal der Wertschätzung gegenüber oft hocherfahrenem Pflegepersonal, das mit zahlreichen Fachbereichen im Universitätsklinikum zusammenarbeitet und sich unschätzbar wertvoll in die gemeinsame Patientenversorgung einbringt –  mit all den komplexen und oft schwierigen Fragestellungen, die im Klinikalltag täglich gemeistert werden.“  

Zwei von vielen Möglichkeiten

Zurück zum Beispiel ANP. Zur „Pflegeexpertin oder zum Pflegeexperten ANP“  gelangt, wer nach einem erfolgreich abgelegten Bachelorstudiengang  und entsprechender Berufserfahrung am HDZ NRW weiter studiert. Einen solchen Masterstudiengang bietet zum Beispiel die Hochschule Bielefeld als fünfsemestriges berufsbegleitendes Studium an, das mit dem „Master of Science“ (M.Sc.) abschließt.  

Erfolgreiche Abschlüsse: Tilo Zimmermann M.Sc. (ANP) und die Atmungstherapeuten André Ramos y Soto und Marius Ostermüller arbeiten als Kompetenzteam auf Intensivstationen der Herz- und Thoraxchirurgie am HDZ NRW.

Drei Beispiele aus dem HDZ NRW:

  • André Ramos y Soto (Atmungstherapeut), Marius Ostermöller (Atmungstherapeut) und Tilo Zimmermann M.Sc. (ANP) arbeiten auf den herz- und thoraxchirurgischen Intensivstationen als pflegerisches Kompetenzteam im Fachbereich Atmung. Ein Fokus liegt dabei auf der sogenannten maschinellen Beatmung mit den Schwerpunkten Entwöhnung (Weaning) und Lungenentzündung.
  • Das Kompetenzteam Atmung arbeitet eng mit den zuständigen Pflegefachpersonen, der Logopädie und dem ärztlichen Dienst zusammen, erstellt Behandlungskonzepte, unterstützt und berät die in der Intensivpflege tätigen Berufsgruppen in der Versorgung, Therapie und während des Entwöhnungsprozesses. Parallel dazu begleitet es pflegewissenschaftliche Forschungsprojekte.
  • Durch die Zusammenführung der Expertisen, die in den unterschiedlichen Bildungsgängen erworben wurden, kann eine wissenschaftsbasierte Versorgung der Patientinnen und Patienten sichergestellt werden. Die Entwicklung und Umsetzung der jeweiligen Rollen im Kompetenzteam wird pflegewissenschaftlich begleitet. Zukünftig wird das Kompetenzteam Atmung mit einer weiteren Person  als ANP verstärkt.

Eine neue  Laufbahn-Kampagne zeigt auf, wie viele Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung die Pflegeberufe bieten. Gruppenbild oben (v.l.): Nenia Rauscher, Dominik Czarnetta, Karin Funk, Sarah Lohmeier, Aliye Inal-Jaha und Dominik Köster stellen sich hier zum Motiv der Kampagne auf. 

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