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Das Herz in Takt bringen

Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie

3 Min.

Die von Prof. Dr. Philipp Sommer geleitete Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie umfasst das Spezialgebiet zur Untersuchung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Häufigste Form ist das Vorhofflimmern, an dem rund zwei Prozent der Gesamtbevölkerung erkranken. Im HDZ NRW werden drei mit modernster Hochleistungstechnik ausgestattete Herzkatheterlabore ausschließlich für rhythmologische Eingriffe genutzt. Für die intensivmedizinische Behandlung von Notfällen gibt es direkt auf der Intensivstation ein 24 Stunden-Herzkatheterlabor.  

Die Klinik führt pro Jahr rund 1.850 Ablationen durch, mit denen Erregungsherde am Herzmuskelgewebe verödet und somit beseitigt werden. Dazu kommen jährlich etwa 1.000 Eingriffe, bei denen ein Herzschrittmacher oder Defibrillator – in der Regel gemeinsam mit der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie – eingesetzt wird. Rund 60 Prozent dieser Geräte verfügen über die Möglichkeit, über eine zusätzliche linksventrikuläre Elektrode eine kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) durchzuführen. Die Klinik verfügt über eine der weltweit modernsten EPU-Katheteranlagen, die eine besonders schnelle, schonende und strahlungsarme Therapie ermöglicht.

Ob und welche Therapie in Frage kommt, wird in der allgemeinen Rhythmussprechstunde geklärt. Für eine präzise und sichere Diagnose kann das gesamte Spektrum des HDZ NRW genutzt werden – unter anderem inklusive Cardio-CT, MRT und Rhythmus-Genetik. Nach Abschluss der Untersuchungen wird die am besten geeignete Therapie mit dem Patienten besprochen – wenn nötig, unter der interdisziplinären Beteiligung weiterer medizinischer Fachdisziplinen.

Dies kann zum Beispiel bei Kindern mit einem angeborenen Herzfehler erforderlich sein, bei denen belastende Herzrhythmusstörungen begleitend oder in Folge der Grunderkrankung entstehen können. Im HDZ NRW kann dank der engen Zusammenarbeit von Kardiologen, Kinderkardiologen, Chirurgen und Humangenetikern das komplette Spektrum angeborener und erworbener Herzrhythmusstörungen diagnostiziert und optimal behandelt werden.

Die Nachsorge der mit einem Herzschrittmacher oder Defibrillator ausgestatteten Patienten erfolgt über die Klinik-Ambulanz oder in Kooperation mit dem ebenfalls im HDZ angesiedelten Institut für angewandte Telemedizin. In den Ambulanzen der Klinik für Elektrophysiologie werden jährlich über 2.700 Patienten und Patientinnen etwa über genetische Testungen und angeborene Herzfehler beraten. In der Herzschrittmacher-/ICD-Ambulanz werden Patienten mit allen gängigen Aggregaten betreut. Amateur- und Profi-Sportler können sich in der Sportkardiologie der Kardiologischen Klinik auf Herz und Nieren überprüfen lassen. Auch hier sind Rhythmologen beteiligt.

Für den stationären Aufenthalt stehen 29 Betten auf der rhythmologischen Normalstation und bis zu 15 weitere Betten auf zwei Privatstationen zur Verfügung. Dazu kommen vier Spezialambulanzen der allgemeinen elektrophysiologischen Ambulanz und das Labor für kardiogenetische Diagnostik. Zur Klinik gehört zudem die interdisziplinär arbeitende Abteilung Klinische Studien.

Als Kardiologische Klinik ist die Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie analog zur Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in zahlreichen Bereichen zertifiziert worden, darunter

  • als Vorhofflimmer-Zentrum
  • als Herzinsuffizienz-Zentrum
  • als Fortbildungsstandort Junge Kardiologie

Zudem ist die Klinik als Ausbildungsstätte der Europäischen Fachgesellschaft („EHRA Recognised Training Center ERTC“) anerkannt.

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