Spitze bei Diagnostik und Therapie

Die von Klinikdirektor Prof. Dr. Volker Rudolph geleitete Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie führt pro Jahr mehr als 7.000 kathetergestützte Maßnahmen durch. Die kardiologische Ambulanz behandelt jährlich rund 5.300 Patienten. Das Klinikteam stellt an 365 Tagen des Jahres eine 24 Stunden-Bereitschaft für kardiovaskuläre Notfälle und Herzkatheterbehandlungen sicher.

Die Kardiologische Klinik, deren erster Klinikdirektor Prof. Dr. Ulrich Gleichmann war, wurde nach dessen Eintritt in den Ruhestand von Prof. Dr. Dieter Horstkotte übernommen und im Jahr 2018 nach seinem Ausscheiden in die Kliniken für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie und Elektrophysiologie/Rhythmologie unterteilt. Heute zählt sie weltweit zu den leistungsfähigsten Diagnostik- und Therapiezentren für Herz-/Kreislauferkrankungen. In vier röntgenstrahlenarmen Herzkatherlaboren werden mit besonders schonenden und effektiven Verfahren alle anerkannten Herzkatherbehandlungen durchgeführt. Zudem stehen der Herzmedizin derzeit zwei mit modernster Hochleistungstechnik ausgestattete Hybrid-Operationssäle zur Verfügung.

Die Klinik zählt zu den führenden Einrichtungen zur Behandlung aller Formen der Koronaren Herzkrankheit sowie von Herzklappenfehlern und Herzinsuffizienz sowie für die Herz-Kreislaufprävention. Die Sportkardiologie führt seit Jahren mit großem Erfolg die Vorsorgeprojekte „Sport mit Herz“ und „Unternehmen mit Herz“ durch.

In interdisziplinären Herzkranzgefäßteams des HDZ NRW werden gemeinsam die besten Therapiemöglichkeiten für Patienten und Patientinnen mit Erkrankungen an den Herzkranzgefäßen abgeklärt. Patienten mit akutem Herzinfarkt werden unverzüglich in der kardiologischen Intensivstation aufgenommen und als Notfälle im dort integrierten Herzkatheterlabor behandelt. Zur Behandlung kreislaufinstabiler Patienten kann in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Thorax und Kardiovaskularchirurgie jederzeit ein Herzunterstützungssystem eingesetzt werden.  

Im HDZ NRW können sogar komplett verschlossene Gefäße wiedereröffnet und für den Blutfluss rekanalisiert werden. Das Leistungsspektrum der Angiologie umfasst zum einen interventionelle Therapieverfahren wie die Katheterarteriektomie, die auch als ShockWave (Stoßwellen) benannte Lithoplastie sowie die klassische Ballondilatation. Die nicht-invasiven Behandlungen reichen von der Duplexsonographie und der Kapillarmikrospie bis hin zur Laufbandergometrie und der transkutanen Sauerstoffmessung. Dazu kommen unter anderem Verfahren zur Bestimmung des Gefäßalters, Früherkennung von Gefäßerkrankungen inklusive Aortenaneurysma-Screening sowie auch zur Wundversorgung.

Zu den Funktionsbereichen der Klinik gehören neben den vier Herzkatheterlaboren und dem Hybdrid-OP-Saal auch die mit acht modernen Ultraschallsystemen ausgestattete Echokardiographie, die Psychokardiologie und die Intensivstation für hochgefährdete Akut-Patienten.

Die Abteilung für klinische Studien überprüft bereits zugelassene und neue Medikamente sowie neu entwickelte Behandlungsformen und Medizinprodukte auf ihre Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit. Die Abteilung trägt damit dazu bei, neue Medikamente und innovative Therapiemöglichkeiten zu etablieren, mit denen sich Herzkrankheiten künftig noch wirksamer und mit weniger Nebenwirkungen behandeln lassen. Die Abteilung wurde 2020 als Studienpartner des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) e.V. anerkannt.

Zur umfassenden Behandlung der Patienten und Patientinnen verfügt die Klinik über fünf kardiologische Pflegestationen, eine allgemeine kardiologische Ambulanz sowie sieben Spezialambulanzen. Gemeinsam mit der Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie hat die Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie eine internistisch-kardiologische Intensivstation mit einer Chest Pain Unit eingerichtet. Die beiden Kliniken verfügen zusammen über 175 Planbetten. Alle Stationen sind nach dem neuesten Stand der Technik mit Monitoring und Telemetrieüberwachung für Herz-Patienten ausgestattet.

Zur Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie gehören auch das Labor für kardiogenetische Diagnostik und das Agnes Wittenborg Institut für translationale Herz-Kreislaufforschung. Als Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum leistet die Klinik umfangreiche Forschungs- und Lehrtätigkeiten und ist an nationalen und internationalen wissenschaftlichen Kooperationen beteiligt.

Belohnt werden diese Leistungen unter anderem mit folgenden Zertifizierungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie:

• als Herzklappenzentrum und Mitralklappenzentrum
• als überregionales Zentrum zur Behandlung von Herzinsuffizienz
• als Chest Pain Unit (Brustschmerzzentrum)
• als Qualifizierungsstätte mit der Zusatzqualifikation Interventionelle
• Kardiologie
• als Ausbildungsstätte „Sportkardiologie Stufe 3“.

Dazu kommen Anerkennungen unter anderem als Hypertonie-Zentrum der Deutschen Hochdruckliga, als Europäisches Exzellenzzentrum zur Blutdruckbehandlung sowie in Kooperation mit dem Kinderherzzentrum/Zentrum für angeborene Herzfehler als überregionales EMAH-Zentrum zur Behandlung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern.