Das von Prof. Dr. Wolfgang Burchert geleitete Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung ist bundesweit die einzige Einrichtung, die im Rahmen der kardiologischen und kardiochirurgischen Diagnostik unter einem Dach über das gesamte Spektrum der radiologischen und nuklearmedizinischen Bildgebung verfügt. Zu dem interdisziplinär ausgerichteten Kardiodiagnostik-Konzept zählt die integrierte radiopharmazeutische Abteilung mit zwei modernen Zyklotronen.
Bis er 1999 das Institut übernahm, wurde es von Prof. Dr. ing. Karel Vyska, Prof. Dr. Wolfram Knapp, PD Dr. Gunawan Notohamiprodjo und PD Dr. Thorsten Kuwert geleitet. Zum Team gehören neben Ärzten, Medizinisch-Technischen Radiologie-Assistenten (MTRA), Chemisch-Technischem Assistenzpersonal (CTA) und Laboranten auch Radiochemiker, Medizinphysiker und Ingenieure. Gemeinsam stellen die Fachleute sicher, dass im HDZ NRW das Herz im Fokus der Diagnostik steht. Dazu kommt eine optimale technische Ausstattung mit Geräten der neuesten Generation. Für die Patienten stehen u.a. folgende Geräte zur Verfügung:
Mit den schnellen, hochauflösenden Geräten gewinnt das Institut gesicherte Erkenntnisse zur Morphologie und Struktur sowie zu Stoffwechsel und Durchblutung des Herzens und der herznahen Gefäße. Die Diagnostik im HDZ NRW ist somit in der Lage, alle Fragestellungen der Kardiologie und Kardiochirurgie zu erfassen und damit die Grundlage für individuell passende und sichere Behandlungsoptionen zu schaffen.
Die mobilen Röntgengeräte werden bei bettlägerigen Patienten auf der Intensivstation für Untersuchungen des Brustkorbs eingesetzt. Hinzu kommen Röntgenaufnahmen zur Aufklärung zahlreicher anderer Erkrankungen und die Untersuchung von Patienten mit einem diabetischen Fußsyndrom.
Jährlich werden im HDZ NRW rund 32.000 Throraxuntersuchungen in der Röntgenabteilung oder direkt am Patientenbett erstellt. Die Computertomographie (CT) ist eines der wichtigsten bildgebenden Verfahren für die Diagnostik von Herz-Kreislauferkrankungen. Das Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung verfügt über ein 320-Zeilen Gerät mit hoher zeitlicher Auflösung zur nicht-invasiven Darstellung der Herzkranzgefäße. Gefäßveränderungen können so präzise ohne Zeitverzug lokalisiert werden.
Zu den innovativen Neuerungen zählt ein Scanner, mit dem das Herz erstmals in seiner gesamten Länge erfasst werden kann. Zusammen mit funktionellen Verfahren aus der Nuklearmedizin ermöglicht die CT-Bildgebung genaue Angaben über die Gefäß- und Durchblutungssituation. Bei allen im HDZ NRW eingesetzten Verfahren liegt die Strahlenbelastung weit unter dem vom Bundesamt für Strahlenschutz vorgegebenen diagnostischen Referenzwerten.
Für MRT-Untersuchungen nutzt das Institut einen 1,5 Tesla MR-Tomographen der neuesten Generation sowie einen weiteren 3.0 Tesla Tomographen. Das Gerät ist zugleich besonders leistungsfähig und schonend, da es mit elektromagnetischen Wechselfeldern arbeitet, welche für den Menschen ungefährlich sind. Das bildgebende Gerät ist somit vom Säugling bis zum Hochbetagten für alle Patienten unbedenklich einsetzbar. Die Kernspintomographie wird im HDZ NRW für nahezu alle gängigen Routineuntersuchungen genutzt. Dazu gehören neben der morphologischen Darstellung von Organen und Gewebestrukturen auch funktionelle Untersuchungstechniken, mit denen sich unter anderem Blutflüsse und Herzklappenbewegungen darstellen lassen.
Ein für die Herzchirurgie und Kardiologie wichtiges Diagnoseverfahren ist auch die Untersuchung mit einem PET-CT. Dabei wird die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) in einer Geräteeinheit gemeinsam mit der Computertomographie (CT) durchgeführt. Dank des innovativen Diagnoseverfahrens lässt sich präzise bis auf den Milliliter messen, wieviel Blut durch den Herzmuskel fließt und wie der Stoffwechsel im Herz funktioniert. Zudem können zuvor unentdeckte Entzündungsherde etwa in Herzklappenprothesen identifiziert werden. Entsprechende Informationen sind mitentscheidend für die Wahl der kardiologischen oder kardiochirurgischen Therapie.
Der Bereich Radiopharmazie des HDZ NRW stellt mit den beiden Zyklotronen die Radiopharmaka her, die für die nuklearmedizinische Diagnostik im PET-CT verwendet werden. Neben den Kliniken im Herz- und Diabeteszentrum NRW versorgt das Institut auch nuklearmedizinische Praxen und Abteilungen in Krankenhäusern und Universitätskliniken im Umkreis von 250 Kilometern mit Radiopharmaka. Das Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung im HDZ NRW ist Universitätsinstitut der Ruhr-Universität Bochum.